Dienstag, 03.06.2025 , 19:00
Vortrag von Dr. Michael Blume: „Warum Antisemitismus uns alle angeht“
Beschreibung
Weit mehr als 5.000 antisemitische Straftaten haben die Behörden 2024 in Deutschland registriert. Jüdinnen und Juden können sich im öffentlichen Raum nicht mehr sicher fühlen. Ob an der Universität, in der Kneipe oder im Supermarkt: Anfeindungen können derzeit überall lauern. Welche Motive stecken dahinter? Zu dieser Frage nimmt Dr. Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben, in seinem Vortrag „Warum Antisemitismus uns alle angeht“ Stellung.
Ein wichtiger Leitsatz für die Arbeit von Dr. Blume ist der Satz von Rabbiner Jonathan Sacks: „Der Hass, der mit den Juden beginnt, endet nie mit den Juden.” Wer diesen Satz versteht, versteht, wie Antisemitismus und die damit verwobenen Verschwörungsmythen funktionieren. Doch woher kommt dieser Hass? Antisemitismus lässt sich nicht allein aus Religionsfeindlichkeit oder Rassismus ableiten, sondern richtet sich gegen Bildung und Aufklärung schlechthin. Und letztlich gegen uns alle. „Antisemitismus ist nicht irgendein Verschwörungsglauben, sondern er bedroht die Grundlagen jeder friedlichen, freiheitlichen und rechtsstaatlichen Ordnung“, so Dr. Blume.
Der terroristische Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat den Antisemitismus weltweit neu befeuert und noch stärker sichtbar gemacht. Antisemitismus ist in fast allen Bereichen der Gesellschaft exponentiell aufgeflammt, auch in solchen, in denen man es nicht in dem Maß erwartet hätte. „Wir sind am Antisemitismus nicht schuld, aber wir haben die Verantwortung, das Bewusstsein dafür zu entwickeln, ihn aktiv zu bekämpfen“, lautet Dr. Blumes Credo. Der Vortrag versucht, hierzu einen Beitrag zu leisten.