Flüchtlingssozialarbeit

Ankommen ermöglichen

Integrationsmanagement

Das im Jahr 2017 im Rahmen des Pakts für Integration durch das Land ins Leben gerufene „Integrationsmanagement“ ist bei der Bewältigung des Flüchtlingszustroms eine der tragenden Säulen in Weingarten sowie mit bislang 2,4 geförderten Stellen ein Herzstück des Integrationszentrums. Durch das Integrationsmanagement soll eine flächendeckende soziale Beratung und Begleitung von Geflüchteten ermöglicht werden. Mithilfe eines individuellen Integrationsplanes soll darauf hingewirkt werden, die Selbstständigkeit der Klienten zu stärken und den individuellen Integrationsprozess zu fördern. Seit Januar 2018 wird das Integrationsmanagement durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas im Auftrag der Stadt durchgeführt.

Städtische Flüchtlingssozialarbeit

Um etwaige Folgen gesellschaftlicher Marginalisierung abzufedern, die Entwicklung von Geflüchteten zu fördern und deeskalierend bzw. präventiv an möglichen Konfliktstellen zwischen Zugewanderten und Mehrheitsbevölkerung aufzutreten, beschäftigt die Stadt Weingarten flankierend zu den, durch das Land geförderten Stellen der Integrationsmanagerinnen und -manager, eine Sozialarbeiterin für die Gruppe der sich in Weingarten befindenden Geflüchteten. Neben der aufsuchenden Flüchtlingssozialarbeit stehen u.a. Arbeitsinhalte wie Krisenintervention, Beratung von Einzelpersonen in besonders schwierigen Problem- und Lebenslagen und Vermittlung an zuständige Regeldienste und Fachstellen im Stellenprofil. Die Flüchtlingssozialarbeiterin konzipiert, plant und belegt die kommunalen Anschlussunterbringungen, führt gruppenbezogene Angebote durch und bildet die Schnittstelle zu städtischen Abteilungen, örtlichen Diensten sowie den Fachstellen des Integrationszentrums.

Aufnahme, Unterbringung und Begleitung von Geflüchteten in Weingarten

Zuteilung & Quoten

Nach dem sogenannten „Königsteiner Schlüssel" wird bundesweit festgelegt, wie viele Asylsuchende ein Bundesland aufnehmen muss. Dies richtet sich nach den Steuereinnahmen (2/3 Anteil bei der Bewertung) und der Bevölkerungszahl (1/3 Anteil bei der Bewertung). Die Quote wird jährlich neu ermittelt. Zuletzt lag die Quote in Baden-Württemberg bei 13 Prozent. Die Zuteilung der Flüchtlinge in eine Stadt oder Kommune erfolgt hingegen nach der sogenannten Zuteilungsquote – einem zusätzlichen Schlüssel der sich aus dem Anteil des jeweiligen Stadt- oder Landkreises an der Bevölkerung des Landes errechnet und mittlerweile um eine weitere Quote speziell für ukrainische Geflüchtete ergänzt wurde. Die kommunale Anschlussunterbringung stellt eine weisungsfreie Pflichtaufgabe im Rahmen der kommunalen Selbstverwaltung dar und ist in den Paragraphen 17 und 18 des Flüchtlingsaufnahmegesetz (FlüAG) rechtsverbindlich festgeschrieben.

Weingarten hat bei einer Einwohnerzahl von 25.197 (Stand: 28.02.2023) landkreisweit eine Quote von 8,74 Prozent zu erfüllen. In Summe heißt dies, die Verpflichtung zur Aufnahme von mindestens 361 Asylbewerbern sowie zusätzlichen 278 Geflüchteten aus der Ukraine.

Örtliche Unterkünfte und Ansprechpersonen

Die Unterbringungsarten der Geflüchteten teilen sich in Weingarten in Unterkünfte des Landkreises (VU), kommunale Anschlussunterbringungen (AU) und private Mietverhältnisse auf.

Unterkünfte des Landkreises

Gemeinschaftsunterkunft Lazarettstraße 2/1-4/2, Gemeinschaftsunterkunft Scherzachstraße 30 und Behelfsunterkunft 14 Nothelfer

Landkreis Ravensburg
Amt für Migration und Integration
Xenia Bichert
Tel.: 0751 85-9866
E-Mail: x.bichert@rv.de

Kommunale Anschlussunterbringungen

Derzeit stehen 31 Wohnungen im Stadtgebiet zur Unterbringung Geflüchteter zur Verfügung. Alle Wohnungen sind derzeit mit insgesamt 108 Personen in sogenannten Einweisungsverhältnissen belegt. Die Wohnungen erstrecken sich, mit Ausnahme der Unterbringung in der Doggenriedstraße 34 mit insgesamt zehn Wohneinheiten, über das gesamte Stadtgebiet.

Stadt Weingarten
Städtische Flüchtlingssozialarbeit
Angelo Hasel
Tel: 0751 405-106
E-Mail: a.hasel@stadt-weingarten.de

Langfristiger Wohnraum gesucht

Aufruf an alle Eigentümer und Vermieter: Sollten Sie leerstehenden Wohnraum langfristig vermieten wollen, dann melden Sie sich bitte bei uns!

Die Welle an Hilfsbereitschaft in Weingarten in den ersten Tagen und Wochen nach Ausbruch des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine war beeindruckend: Sach- und Geldspenden wurden gesammelt und das private Gästezimmer bzw. das verwaiste ehemalige Kinderzimmer spontan für Geflüchtete zur Verfügung gestellt. Dennoch erreichen uns bis heute dramatische Bilder von den Kriegsschauplätzen - eine Entspannung der Situation im Land bzw. die Option auf eine baldige Rückkehr der Menschen, lässt sich derzeit nahezu ausschließen. Aufgrund der weiteren Zuzüge ukrainischer Geflüchteter nach Weingarten, sucht die Stadt weiterhin dringlich nach langfristigem privaten Wohnraum für:

  • Ukrainische Geflüchtete, die bislang in einer Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises (z.B. 14 Nothelfer) unterkommen konnten und zeitnah ausziehen müssen
  • Familien aus anderen Herkunftsländern, die seit einigen Jahren bereits in städtischen Unterbringungen leben, bislang auf dem privaten Mietmarkt allerdings keinen Erfolg hatten. Familien mit zwei bis drei Kindern, die ihren Weg der Integration bis heute vorbildlich gemeistert haben und durch die enge Betreuung und Begleitung der städtischen Flüchtlingssozialarbeit über ihre Pflichten als Mieter Bescheid wissen. Familien, die ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten, deren Kinder in die örtlichen Kindertagesstätten und Schulen gehen, die sich in Weingarten ein neues Leben aufgebaut haben – aber weiterhin an den Hürden des privaten Mietmarktes scheitern.

Sollten Sie über ein etwaiges Angebot verfügen, würden wir uns über eine Kontaktaufnahme mit dem städtischen Flüchtlingssozialarbeiter, Angelo Hasel, freuen (Telefon: 0751- 405 106).

Bitte beachten Sie: die Stadt kann hierbei weiterhin nur in ihrer Rolle als Vermittlerin und Ansprechpartnerin auftreten. Etwaige Mietverträge müssen direkt mit den jeweiligen Mieterinnen und Mietern privatrechtlich geschlossen werden. Die anfallenden Mietkosten werden zuverlässig durch das Jobcenter bzw. durch die Mieter erstattet.

Ehrenamtliche Unterstützung

Sie haben Interesse, sich ehrenamtlich in der Arbeit mit Geflüchteten einzubringen? Ob Hausaufgabenbetreuung, Patensystem oder Unterstützung im Alltag - wir freuen uns über jede Person, die uns bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe tatkräftig unterstützen möchte! Bitte wenden Sie sich an die zuständige Ehrenamtskoordinatorin:

Caritas Bodensee-Oberschwaben
Lena Greiner
Tel: 0751 999234 13
E-Mail: greiner.l@caritas-bodensee-oberschwaben.de

Kontakt

Angelo Hasel
Städtischer Flüchtlingssozialarbeiter
Kirchstraße 2
88250 Weingarten
E-Mail
Telefon 0751 405106