Weingartener Vertrag

FACHBEREICH
Gesellschaft, Bildung & Soziales

Auf einen Blick
  • 500 Jahre Weingartener Vertrag
  • Erlebnistage im Mai 
  • Ausstellung im neuen PAVILLON am schlössle

Über das Thema

Worum geht es?

Weingarten erinnert im Jahr 2025 an die Ereignisse vor 500 Jahren, insbesondere an den Weingartener Vertrag als friedlichen Abschluss des Bauernkriegs 1525 für Oberschwaben. Zum Bauernkrieg war es gekommen, da die Rechte der Bauern von den Lehnsherren über Jahrzehnte immer mehr eingeschränkt wurden. Unzufrieden mit der Situation und ermutigt durch die Schriften Martin Luthers (etwa „Von der Freiheit eines Christenmenschen“) begannen die Bauern, sich gegen ihre Herren zu wehren. Die meisten der Erhebungen in Deutschland wurden durch die Obrigkeit blutig niedergeschlagen, doch in Weingarten gelang es, den Konflikt friedlich durch einen Vertrag zu lösen.

Erlebnistage von 9. bis 11. Mai 2025

Die Erlebnistage erinnern an den Weingartener Vertrag als friedlichen Abschluss des Bauernkriegs 1525 für Oberschwaben. Drei Tage lang lagern im Stadtgarten Bauern und Landsknechte, auch handwerkliche Produkte werden feilgeboten. Das Marktgeschehen erstreckt sich weiter über Gartenstraße und Löwenplatz, wobei für das leibliche Wohl natürlich ebenfalls gesorgt ist.
Am Freitag, den 9. Mai, werden abends feierlich das neu geschaffene Denkmal sowie die entsprechende Erklärtafel eingeweiht. Gestaltet durch den Vorarlberger Künstler Marbod Fritsch greift das ringförmige Mosaik den Weingartener Vertrag auf. Das offene Ende fordert auch heutige Betrachtende zum Nachdenken auf. 

Im Stadtgarten lagern von Freitag bis Sonntag Landsknechte und Bauern und bieten handwerkliche Produkte an. Das Markttreiben erstreckt sich weiter über die Gartenstraße und den Löwenplatz. Auch zeitgenössische Gaumenfreuden erwarten gut Betuchte vor Ort.

Am meisten Spektakel bietet auf dem Löwenplatz „UFFRUR! ... on the road“ am Samstag, den 10. Mai. Weingarten ist nämlich erster Gastgeberort für ein mobiles Theaterstück, gestaltet vom Landesmuseum Württemberg sowie dem Kapuziner Kreativzentrum in Ravensburg. Das Ereignis Bauernkrieg soll auch hier gemeinsam mit dem Publikum nachvollzogen werden. Beginnt die eigentliche Vorführung erst am frühen Abend, sind Zuschauende und Besuchende schon im Vorfeld zur Erkundung damaliger Lebenswelten aufgerufen.

Mehr zur "UFFRUR! -... on the road"

Ausstellung im PAVILLON am schlössle

Nicht direkt Teil der Erlebnistage, dennoch informativ und etwas weniger trubelig wird schon ab Mittwoch, den 7. Mai, die Ausstellung "1525 Weingartener Vertrag" im neu errichteten PAVILLON am schlössle gezeigt. Sie spürt besonders den Weingartener Ereignissen im Bauernkrieg nach. Highlight der Ausstellung ist eine handschriftliche Vertragsfassung auf Pergament mit Wachssiegeln. Die Vertragsinhalte werden aufgegliedert und unter verschiedenen Aspekten beleuchtet, Briefe zeichnen Altdorfer Entwicklungen bis zur Vertragsunterzeichnung nach. Am Ende des Besuchs können Besuchende eigene Ansichten in zwei Abstimmungen einbringen.

Denkmal auf dem Münsterplatz

Eine in den Boden eingelassene, kreisrunde Schrift auf dem Münsterplatz
Wie in diesem Entwurf soll das Denkmal aussehen.

Im Jahr 2025 jähren sich der Bauernkrieg und damit der Weingartener Vertrag zum 500. Mal. Um an dieses Ereignis zu erinnern, errichtet die Stadt ein Denkmal für den Friedensvertrag, der den Bauernkrieg in Oberschwaben unblutig beendete. Auf die Ausschreibung hatten sich 20 Künstlerinnen und Künstler mit unterschiedlichsten Entwürfen beworben. Am Ende entschied sich die Jury für einen Schriftzug des Künstlers Marbod Fritsch, der ursprünglich an einem Gebäude platziert werden sollte. Da dies aus Gründen des Denkmalschutzes nicht umsetzbar war, kommt der Schriftzug nun auf den Boden. Zu lesen ist „Damit Frieden, Ruhe und Einigkeit dauerhaft bewahrt werden, sollen wir…“. Hierzu sagt Marbod Fritsch: „Ich begreife Gedenken und Erinnerung als einen nicht abgeschlossenen, sondern stets auf Erneuerung und Veränderung basierenden Prozess. Dazu bedarf es der Auseinandersetzung. Das Denkmal soll also nicht eine endgültige Aussage treffen, sondern einen lebendigen Charakter aufweisen und dynamischen Veränderungen unterliegen.“ 

Der Schriftzug soll in Kreisform auf dem Boden der Münsterplatzes angebracht werden, sodass man beim Überqueren quasi darüber stolpert. Er soll zur Diskussion anregen. Eine Tafel am Gebäude Münsterplatz 1 wird ergänzende Informationen enthalten. Die Umsetzung hat Anfang April 2025 begonnen, am 9. Mai 2025 um 19 Uhr wird das Denkmal eingeweiht.

Eine Gruppe Personen steht auf dem Münsterplatz genau an der Stelle, an der in den nächsten Wochen ein Denkmal in die Pflastersteine gesetzt wird
"Spatenstich" am 8. April 2025: Der Künstler Marbod Fritsch steht genau in der Mitte des zukünftigen Denkmals. Vertreter von Stadt, Förderverein, Bürgerstiftung, Gemeinderat sowie der beteiligten Firmen bilden einen Teil des Kreises mit sieben Metern Durchmesser, auf dem der Schriftzug entstehen wird.
Ein Plakat in Weiß und Rot enthält Informationen, was an der Baustelle entstehet, nämlich ein kreisrundes Denkmal in den Pflastersteinen
Ein Plakat am Bauzaun informiert über das Denkmal 

Förderverein

Um das Denkmal stärker mit der Bürgerschaft zu verbinden, soll es aus Spendengeldern finanziert werden. Daher wurde ein Förderverein gegründet, der die Gelder einsammeln und zugleich über die Bedeutsamkeit des Weingartener Vertrags informieren soll. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen und auch Spenden können getätigt werden.

Verein zur Förderung eines Denkmals für den Weingartener Vertrag
Kreissparkasse Ravensburg
IBAN: DE76 6505 0110 0101 1788 31
BIC: SOLADES1RVB

Weitere Informationen fínden Sie unter Förderverein Denkmal Weingartener Vertrag.