Rat macht Weg frei für bilingualen Zug am Gymnasium
Der Bildungsstandort Weingarten bekommt Rückenwind: Der Gemeinderat hat am Montag, 8. Dezember 2025, einstimmig beschlossen, am Gymnasium einen bilingualen Zug einzurichten. Mit diesem klaren Votum beauftragte das Gremium zugleich die Verwaltung, als Schulträgerin den notwendigen Antrag beim Regierungspräsidium zu stellen. Erst dort wird im Rahmen der regionalen Schulentwicklung die endgültige Entscheidung fallen.
Dem Beschluss war eine breite Beteiligung vorausgegangen. Neben dem Verwaltungsausschuss, der das Vorhaben bereits im November vorberaten und empfohlen hatte, haben sich auch die Schulgremien intensiv mit dem Thema befasst. In einem gemeinsamen schriftlichen Statement sprechen sich Schulleitung, Gesamtlehrerkonferenz und Schulkonferenz deutlich für die Einführung aus. Ebenso wurden Elternbeirat, Gesamtelternbeirat sowie betroffene Gemeinden, Schulträger und Schulen der Region angehört.
Mit dem neuen Angebot würde Weingarten seine Schullandschaft um ein weiteres Alleinstellungsmerkmal erweitern: An der Talschule lernen Kinder bereits ab Klasse 1 im bilingualen Zug Englisch, und auch die Realschulen bieten eine Fortführung an. Was bisher jedoch fehlte, war die Möglichkeit, diese Bildungslaufbahn auf gymnasialem Niveau fortzusetzen. Das Gymnasium Weingarten möchte genau diese Lücke schließen – und wäre damit das erste Gymnasium im Landkreis mit einem solchen Profil. Die nächsten vergleichbaren Angebote liegen in Friedrichshafen und Biberach.
Die Schule selbst sieht darin einen großen Gewinn für künftige Jahrgänge: Ein bilingualer Zug steigere die Attraktivität des Gymnasiums, eröffne Schülerinnen und Schülern die Chance, das „Bilinguale Zertifikat Baden-Württemberg“ zu erwerben, und bereite sie mit vertieften Englischkenntnissen ideal auf Studium und Beruf vor – nicht zuletzt mit Blick auf die international ausgerichteten Studienangebote der RWU.
Aus dem Gemeinderat kam zudem der Wunsch, die Einführung gemeinsam mit den Schulen kommunikativ gut zu begleiten. Die SPD-Fraktion regte an, ein gemeinsames Kommunikationskonzept zu entwickeln, um den Prozess konstruktiv zu gestalten und die Stärken des Weingartener Bildungsangebots sichtbar zu machen.