Taubenschlag wird nicht gebaut
Das Projekt Taubenschlag wird nicht fortgeführt: Mit großer Mehrheit haben Weingartens Stadträtinnen und -räte den Plan der Verwaltung abgelehnt, verwilderte Stadttauben umzusiedeln. Stattdessen soll die Verwaltung verstärkt aufklären, warum Tauben nicht gefüttert werden sollten.
Das Konzept war gut durchdacht und hat sich in vielen Städten bewährt. Auf Initiative aus der Bürgerschaft hatte die Stadtverwaltung geplant, die Tauben, die seit Jahrzehnten rund ums Kornhaus, am Löwenplatz und im Stadtgarten leben, in einen Dachstuhl in der Sterngasse umzusiedeln und den Bestand durch Pflege und artgerechtes Futter nach und nach zu kontrollieren. Knapp 20 Ehrenamtliche hatten sich in den vergangenen Wochen gemeldet und bereiterklärt, den Taubenschlag zu betreuen, die Nistplätze zu säubern und die Eier der Vögel gegen Modelle aus Gips zu tauschen.
Den Gemeinderat hat der Vorschlag jedoch nicht überzeugt – aus verschiedenen Gründen. Bereits in der Vorberatung im Technischen Ausschuss Ende Januar war Kritik an der Idee aufgekommen, unter anderem die Befürchtung, dass künstlich eine zusätzliche Population gezüchtet würde. Auch Anwohner der Sterngasse hatten sich nach eigenen Angaben aus Sorge vor Belästigung und Schmutz gegen das Taubenprojekt ausgesprochen. Am Montag (17. Februar 2025) schließlich stimmten sechs Rätinnen und Räte für und 13 gegen die Umsetzung, sechs enthielten sich.
Unabhängig vom Abstimmungsergebnis gilt allen Beteiligten, die sich in das Projekt eingebracht haben, ein besonderer Dank.
Tauben bitte nicht füttern!
Statt der Einrichtung eines Taubenschlags hat das Gremium die Stadt gebeten, die Bürgerinnen und Bürger intensiver über den richtigen Umgang mit Stadttauben aufzuklären. So wurde vorgeschlagen, mit Schildern darauf hinzuweisen, Tauben nicht zu füttern. Artgerechtes Futter besteht unter anderem aus Körnern und Samen. Brotkrümel oder Pizzareste dagegen führen zu Mangelernährung und machen die Vögel krank. Außerdem locken bequeme Futterquellen immer größere Schwärme an – mit weitreichenden Folgen.
Die Verwaltung bittet daher alle Bürgerinnen und Bürger, auf das Füttern von Stadttauben zu verzichten und Essensreste richtig zu entsorgen.