Eva Schwab „LA RECONNAISSANCE“: Malerei, Keramik, Installation
Selbstporträt, Wiedererkenntnis, Reconnaissance – in einem Zeitalter der Überwachungskameras, der biometrischen Passbilder, der maschinellen Gesichtserkennung, spielt Eva Schwab mit der Gattung des Porträts. Den Reconnaissance-Topos transferiert sie auf die Träger der Habsburger Lippe. Sie holt die alles andere als Schmallippigen in die Gegenwart und schafft ihnen mit Wachs und Farbe und glasiertem Ton eine neue Identität. Trotz Gewändern, Hauben, Perücken werden sie zu Vertrauten, die Zeitgenossen sein könnten.
„Seit mehr als zwei Dekaden arbeite ich an einem umfangreichen malerischen Familienalbum, das sich aus dem Privaten ins Universelle entwickelte und das im Zuge der thematischen Auseinandersetzung zunehmend wahlverwandtschaftliche Beziehungen, Alter Egos, kunsthistorische und neurobiologische Zitate sowie mythologische und zeitgeschichtliche Elemente miteinschließt. Überschreibungen von Erinnertem, Familienähnlichkeiten, paradoxe Kommunikation, generationsübergreifendes emotionales Erbe sowie Nachbilder-Phänomene sind Themen meiner auf Enkaustik basierenden Malerei“, sagt Eva Schwab 2024.
Die Ausstellung dauert bis 18. August 2024.
Zur Person
Eva Schwab, geboren 1966 in Frankfurt a. M., studierte Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Markus Lüpertz, bei dem sie 1996 als Meisterschülerin abschloss. 1992 erhielt sie den Kunstförderpreis des Düsseldorfer Kunstvereins sowie das Residenz-Stipendium der Cité Internationale des Arts, Paris. 2002 lehrte sie als Gastdozentin an der Königlichen Kunstakademie Den Haag. Es folgten Arbeits- und Aufenthaltsstipendien in New York, Wien, Jinan/ China sowie zahlreiche Ausstellungen im In-und Ausland. Ihre Arbeiten befinden sich in internationalen Sammlungen.